Die Beratungen sind kostenlos.
Diese Erstberatung ist oft der erste Schritt für Betroffene, die die Vermutung haben, an einer Traumafolgestörung zu
leiden.
Was wir in der Traumafachberatung für Betroffene tun können:
Nach einer Erstberatung (= Orientierungsberatung) besteht das Angebot für weitere Einzelberatungen mit der Dauer von 45 Minuten, um…
- den aktuellen Hilfsbedarf differenziert abzuklären und an geeignete Stellen oder Institutionen zu vermitteln, auch um unnötige Wege zu
vermeiden
- akute Belastung und psychische Instabilität abzufangen und damit eine Vertiefung der Krise zu verhindern.
- vorhandene Problemlösungsstrategien wieder zu entdecken oder neue Ressourcen zu entwickeln.
- ein innerpsychisches Gleichgewicht wieder herzustellen und Stabilität zu fördern,
- einen „geschützten“ Rahmen anzubieten.
- mit den Ratsuchenden „sichere Räume“ zu entwickeln, in welchen „Beruhigung“ und „Erdung“ auch unabhängig von der Beratungssituation stattfinden
kann.
- den Übergang in längerfristige Hilfen stabilisierend zu begleiten.
Wir können keine Beratung anbieten, wenn die Betroffenen…
- akut suizidal sind, sich die Gedanken an einen Suizid aufdrängen.
- derzeit so mit ihrer Suchterkrankung kämpfen, dass ihnen der Besuch einer Beratung bei uns nur unter massivem Suchtmittelgebrauch möglich wäre. Wir
bitten in einem solchen Fall darum, Kontakt mit einer entsprechenden Suchtberatungsstelle aufzunehmen
- das traumatische Ereignis vor weniger als sechs Monaten erlebt haben. (Bitte wenden Sie sich in der aktuen Phasen an den Krisendienst, Ihre Seelsorge
oder den Sozialpsychiatrischen Dienst.
Ort, Kosten und Termine der Traumafachberatung
Ort: Nach der Vereinbarung eines Termines finden die Beratungen im TraumaHilfeZentrum statt.
Dauer: Eine Beratung dauert 45 Minuten. Es sind bis zu 5 Termine möglich.
Kosten: kostenfrei, bei gesicherten finanziellen Verhältnissen bitten wir um eine Spende
Terminvergabe: Kontakt
Worum geht es?
Ein psychisches Trauma ist eine seelische Verletzung, die bei manchen Menschen langandauernde Traumafolgen hinterlässt.
Das menschliche Gehirn ist mit der Verarbeitung des Geschehenen überfordert, so dass die Betroffenen noch lange Zeit unter
verschiedenen Traumafolgen leiden können. Dies kann sich in Schlafstörungen, Flashbacks (= einschießende Erinnerungen), innerer Unruhe, Konzentrationsstörungen oder Ängsten äußern. Bei komplexeren
Traumafolgestörungen erleben die Betroffenen manchmal vielfältige Symptome, wie z.B. sich innerlich zerrissen fühlen, sich nicht im eigenen Körper zuhause fühlen, das Gefühl neben sich zu stehen oder
nicht wirklich die Kontrolle über sich zu haben.
Auch andere psychische Probleme wie Depressionen, Angststörungen oder Suchtverhalten können ursächlich auf eine
Traumatisierung zurückzuführen sein.
Wer eine Traumatisierung erlebt hat, unter den o.g. Belastungen leidet oder eine andere Frage aus diesem Bereich hat, kann
sich an das TraumaHilfeZentrum Nürnberg wenden. In einer Traumafachberatung können Sie sich von kompetenten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern beraten lassen, offene Fragen klären oder sich
ganz allgemein auf Ihrem persönlichen Weg unterstützen lassen. Selbstverständlich entscheiden die Beratenen selbst, was sie in einer Beratung erzählen möchten und was nicht. Auch Angehörige von
traumatisierten Menschen können sich gerne beraten lassen.
Sie können sich an uns wenden, wenn Sie…
- sich informieren möchten, ob das, was Sie erlebt haben, einer Traumatisierung entsprechen könnte.
- sich über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten von Traumafolgestörungen informieren möchten.
- wissen möchten, ob das Angebot einer weiteren Beratung oder einer Stabilisierungsgruppe im THZN für Sie in Frage kommen
- sich fragen, wie Sie eine Traumatherapeutin/einen Traumatherapeuten finden können.
- eine Traumatherapeutin/einen Traumatherapeuten mit einer bestimmten Spezialisierung oder therapeutischen Ausrichtung suchen.
- sich unsicher sind, ob Sie vielleicht an einer Traumafolgestörung leiden.
- sich fragen, ob eine Traumatherapie für Sie Sinn macht, obwohl Sie schon andere Therapien ausprobiert haben.
- sich über stationäre Behandlungsmöglichkeiten informieren möchten.
- unsicher sind, wie Sie sich verhalten können, wenn Angehörige, Freundinnen oder Freunde traumatisiert wurden.
Wir versuchen, in einem orientierenden Gespräch mit Ihnen gemeinsam herauszufinden, was der nächste Schritt auf ihrem Weg sein
kann. Dazu stehen im THZN ausgebildete und erfahrene Psycho- und TraumatherapeutInnen, TraumafachberaterInnen zur Verfügung. Selbstverständlich werden alle Angaben vertraulich behandelt.
Was unsere Traumafachberatung nicht leisten kann…
- Wir können keine Diagnose erstellen, sondern Hinweise darauf geben, welche Faktoren bei einer Erkrankung eine Rolle spielen könnten, oder Sie an mit
uns vernetzte therapeuten zur Diagnose verweisen.
- Wir führen keine Therapien im THZN durch. Wir können Adressen von geeigneten Traumatherapeutinnen/Traumatherapeuten und Traumaambulanzen
vermitteln.
Unser Angebot der Traumafachberatung richtet sich an Menschen mit einer Traumafolgestörung, die…
- durch die Wiederbelebung früherer Traumata akut belastet sind.
- sich psychisch instabil fühlen.
- wiederkehrend in krisenhafter Verfassung sind.
- ein relativ schnell zur Verfügung stehendes, niedrigschwelliges Hilfsangebot benötigen, und bei denen Vermittlung in eine Therapie nicht primär im
Vordergrund steht.
- von Betreuungseinrichtungen zu uns vermittelt werden und für die die Beratung ein begleitendes, unterstützendes Angebot sein kann.
- einen komplexen Hilfsbedarf haben:
∙ deren Lebensrahmen und Existenzsicherung in Folge der Traumastörung erheblich gefährdet sind
∙ durch klärende Traumafachberatung oder im Rahmen von Stabilisierungsgruppen allein nicht mehr ausreichend Balance halten
können
Hier bieten wir in der Traumafachberatung einen größeren Zeitrahmen, um zu klären, was getan werden kann, und um unnötige Wege zu vermeiden.