Klartraum
(s. Luzider
Traum)
Kognition (lateinisch: Erkennen, Kenntnis)
Kognition bezeichnet die dem Bewusstsein zugänglichen mentalen Prozesse
wie Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche und Absichten. Kognitionen beinhalten, was Individuen über sich selbst, ihre (soziale) Umwelt, ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
denken.
Kognitionen sind all die internen Vorstellungen, die sich ein
Individuum von der Welt (subjektive Realität) und sich selbst konstruiert (im Sinne des Radikalen Konstruktivismus). Kognitionen können Emotionen (Gefühle) beeinflussen und werden durch diese
beeinflusst.
Häufig werden mit Kognition willkürlich-bewusste mentale Prozesse auf
der Ebene der Großhirnrinde unterschieden von unwillkürlichen, vor- oder unbewussten Prozessen auf Ebene des Mittelhirns und limbischen
Systems.
Komplexe Posttraumatische
Belastungsstörung = K-PTBS
(englische Abkürzung: DESNOS)
(s. Traumafolgestörungen)
Körper im traumatischen
Prozess
Der Körper ist der Ort der Traumatisierung. Traumatisierte Menschen
haben deshalb häufig kein gutes Körpergefühl.
Wichtige Ziele der Traumatherapie sind deshalb der Aufbau einer
besseren Beziehung zum eigenen Körper, die verbesserte Wahrnehmung körperlicher Grundbedürfnisse und eine Verbesserung der Abgrenzungsfähigkeit.
Dies kann unterstützt werden durch
- Verankern guter Körperempfindungen als
Ressourcen
- Wohlfühlübungen
- Distanzierungsübungen
- Erdungsübungen
- Übungen zur Achtsamkeit
- Atemübungen
Körpergedächtnis
(s. Amygdala)
Krisenphasen bei
Traumatisierung
(Herman, J., 2003)
Der Begriff „Trauma“ bedeutet, dass etwas geschieht, das den Menschen in seinen Bewältigungsstrategien überfordert. Er wird zunächst handlungsunfähig.
Das Trauma verursacht einen biografischen Bruch, nach dem nichts mehr so ist wie zuvor. Doch schließlich kann ein neues Selbstbild entstehen, das die erlittene Grenzverletzung als nicht rückgängig zu
machender Bestandteil des eigenen Lebens integriert.
Diese Entwicklung verläuft oft in unterscheidbaren
Phasen:
- Schockphase
Unmittelbar während und nach dem Geschehen (mehrere Tage bis hin zu Wochen):
Anhaltende Zustände der Erstarrung, Erschütterung, Lähmung vor Angst, kompletter Bruch mit allen vorherigen Erfahrungen, heftiges Weinen, das Unvermögen, das Geschehen zu erfassen und darüber zu
sprechen. Durch die erlebte Todesangst ist das Vertrauen in die eigene Sicherheit zerstört.
Hilfreiche Interventionen in dieser Phase sind das Versorgen mit Wärme und Trinken, in Ruhe lassen, für einen geschützten Raum sorgen und da sein, ohne sich
aufzudrängen.
- Verdrängungsphase
Einige Tage bis Wochen nach dem traumatischen Ereignis:
Dem anfänglichen Schock folgt die Verdrängung (diese kann nicht mit der Verdrängung, wie sie die Psychoanalyse versteht, gleichgesetzt werden kann). Verdrängung nach Traumatisierung kann als
sinnvoller Schutz interpretiert werden. Die betroffene Person findet sich äußerlich wieder in ihren Alltag. Es macht von außen den Eindruck, als würde das Leben ganz normal weitergehen. Dies ist
meist eine Scheinanpassung.
- Reaktionsphase
Mehrere Wochen bis Monate, gelegentlich auch Jahre nach der
Traumatisierung:
Nach einer Zeit der Verdrängung tritt das traumatische Erlebnis wieder verstärkt ins Bewusstsein: Häufig treten plötzliche unkontrollierbare Erinnerungsschübe an das Erlebte auf. Intrusive
Erinnerungen (u. a. Flashbacks), Angst- und Panikattacken, Suizidgedanken und Alpträume sind häufige Anzeichen dieser Phase. Für viele Betroffene ist es in dieser Phase wichtig, über das Geschehen
sprechen zu können. Häufig treten Scham- und Schuldgefühle auf. Diese dienten in der Traumasituation dem Erhalt des Autonomiegefühls („Ich hätte etwas verändern können, wenn ...“). Es kann in dieser
Phase auch zu selbstverletzendem Verhalten kommen.
- Bewältigungs- oder Integrationsphase
Diese letzte Phase beschreibt das idealtypische Ende einer traumabedingten Krise. Diese zeichnet sich durch die aktive
Auseinandersetzung mit dem Erlebten aus, durch Trauerarbeit und einen schrittweisen Abbau von Symptomen. Das Trauma ist nun nicht mehr alles beherrschend. Es ist im Gedächtnis als autobiografische
Erinnerung der Vergangenheit zugeordnet.
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