Gedächtnis und
Trauma
Während einer traumatischen Erfahrung werden die Wahrnehmungen
fragmentiert, also „zersplittert“ (Denken, Fühlen, Verhalten, Körperreaktionen, Beziehung, Sinneseindrücke). Sie werden nicht als etwas in der Vergangenheit Erlebtes im Gedächtnis abgespeichert,
sondern als einzelne Sinnesqualitäten mit einer Hier-und-Jetzt-Qualität, so dass es sich für den Betroffenen anfühlt, als würde das Traumatische Hier und Heute passieren. Die Erinnerungsbruchstücke
können durch verschiedenste Auslösereize (s. Trigger) reaktiviert werden und werden dann als in der Gegenwart geschehend wiedererlebt (s.
Intrusionen).
Gegenübertragung
(s. Übertragung)
Grundbedürfnisse des Menschen und
Möglichkeiten, wie diese Bedürfnisse in der Beratungs- bzw. Therapiesituation erfüllt werden können:
- Bindung
- Es ist jemand da bzw. erreichbar
- Würdigen, was ist
- Aktives Zuhören, interessiertes Nachfragen, Sagen, was
ich verstanden habe, und ggfs. korrigieren lassen, Aufgreifen der Eigensprache
- Modellbildung: Ein positives Modell einer hilfreichen
Bindungsbeziehung erleben
- Gemeinsames Entwickeln von Erklärungen und Modellen auf
Augenhöhe
- Selbstbestimmung (Autonomie)
- eigene Ziele und Ideen der KlientInnen
erfragen
- KlientInnen informieren und
einbeziehen
- Was kann die KlientIn selbst zur Besserung
beitragen?
- Grenzen wahrnehmen und respektieren
- Nähe und Distanz sowie Thema, Tempo und Ton bestimmt
die KlientIn
- Offenes Fragen statt interpretieren
- Selbstwert
- KlientInnen als ExpertInnen ihrer sozialen, ihrer
Krankheits- und Lebenssituation anerkennen
- Positive Rückmeldung über erreichte
Ziele
- Wertschätzung, Ansprechen von Fähigkeiten und
Ressourcen des KlientInen
- Körperliches Wohlbefinden
- Versorgung mit Luft, Trinken, Linderung von Schmerzen,
Schutz etc.
- Angenehme Sinneseindrücke fördern (Natur, Musik,
Bewegung, Berührung, Düfte, Stille)
- Toleranzfenster (Window of Tolerance) beachten
(s. Ressourcenbereich)
- Sinnerleben
- Fragen nach persönlichen Erfahrungen von Sinn und Halt
in der Welt
- Offenheit und Interesse für individuelle Auffassungen
vom Leben und vom Dasein
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